Erfahrungsgemäß wird man immer nass. Gore-Tex und seine Nachahmerprodukte funktionieren nur dann halbwegs, wenn es draußen erheblich kälter als in der Jacke ist. Sozusagen nur im kalten Winter. Ich kann gar nicht aufzählen, wie viele Regenjacken der verschiedensten Hersteller mit verschiedensten Membranen und in den verschiedensten Preislagen ich schon ausprobiert habe.
Es ist einfach frustrierend!
"Guaranteed to keep you dry" ist eine Marketinglüge!
Natürlich "atmet" die Membrane wesentlich besser als ein handelsüblicher Gartenmüllsack, aber es reicht bei weitem nicht aus, um bei Regen trocken zu bleiben.
Dies ist der Grund, warum ich zum Wandern einen Poncho verwende.
Für alle, die trotzdem nicht auf eine ultraleichte Jacke verzichten wollen, gibt es mittlerweile zwei Alternativen!
Die eine ist Paramo (Test folgt demnächst), die andere Polartec Neoshell.
Doch lest selbst...
Lafuma? Wer ist das?
Lafuma ist ein französischer Hersteller für Sport- und Outdoorbekleidung. In Deutschland sieht man die Marke eher selten. Die Lafuma Peak Neoshell Jacke habe ich vor zwei Jahren bei Zalando im Ausverkauf für unschlagbare 150 € erworben. Zu diesem Preis gibt es sie heute nicht mehr. Bei diversen Onlinehändlern ist sie heute für knapp 250 € zu haben. Der vom Hersteller empfohlene Preis beläuft sich auf schlappe 350 €.
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| Die Lafuma Peak Neoshell: eine vollwertige Regenjacke in Gr. L mit nur 381 Gramm |
In Größe L wiegt die sportlich geschnittene Jacke 381 Gramm. Das ist sehr gut!
Sie reicht bis knapp über die Hüfte und unter die Jacke passt problemlos noch ein dickes Fleece.
Die Jacke hat zwei große RV-Einschubtaschen für die Hände, die so angebracht sind, dass sie auch über einem Rucksackhüftgurt noch verwendet werden können.
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| Die Brusttasche und die große RV-Einschubtasche |
Auf der linken Brust befindet sich eine kleine RV-Tasche. In ihr kann man höchstens einen Geldbeutel oder eine kleine Kamera verstauen.
Am unteren Jackenende kann man Wind und Regen abhalten, indem man die zwei Gummizüge bedient, an den Ärmel müssen Klettbänder herhalten.
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| Seitenansicht der Jacke, das Fleece am oberen Ende des RV ist gut zu sehen. |
Die Kapuze kann man bis weit ins Gesicht hochziehen und mittels weiterer Schnürzüge perfekt den Kopf anpassen. Auf der Rückseite der Kapuze gibt es wiederum einen Schnürzug, der verhindert, dass die Kapuze in starkem Wind nach hinten geblasen wird.
Der Mützenschirm ist klein, aber mit einem dünnen Draht versehen, so dass er immer da bleibt, wo er hingehört.
Der Front-RV hat zwei Schlitten, so dass die Jacke von unten geöffnet werden kann, während oben zu ist.
Am oberen Ende des RV (in Höhe des Mundes) ist ein weiches Fleece eingenäht, so dass der kalte RV nicht direkt auf der Haut liegt.
Reißverschlüsse zur Unterarmbelüftung hat sich der Hersteller allerdings gespart!
Liebe Leute habt fein acht, Polartec hat in der Tat etwas Besseres auf den Markt gebracht!
Die Jacke habe ich insgesamt vier Wochen in Schottland und auf einigen kürzeren Wanderungen in den herbstlichen Mittelgebirgen getestet.
Polartec Neoshell ist nicht auf ein Temperaturgefälle von außen und innen angewiesen, wie das bei Gore-Tex der Fall ist. Diese Jacke funktioniert auch in den feuchten schottischen Highlands im Sommer! Großartig!
Die Peak Neoshell Jacke ist von der Atmungsaktivität her vergleichbar mit der von Paramo. Kein Gore-Tex der Welt kommt dahin!
Egal wie die Wetterverhältnisse waren, die Jacke war innen so gut wie kaum nass! Wenn ich da an meine Gore-Tex Jacken denke, die ich früher schon mal in Schottland getragen habe! Da lief mir bei ersten Anstieg schon das Wasser aus den Ärmeln!
Die Peak Neoshell ist fast doppelt so schwer wie eine Montane Minimus, aber kann trotzdem noch unter der Kategorie "ultraleicht" geführt werden. Aber nur in der Peak Neoshell wirst Du ziemlich trocken bleiben!
Wenn Du das Teil irgendwo günstig ergattern kannst und zufällig ein Paar Euro auf der Seite hast, probier es aus.
Anmerkung:
Wie alle atmungsaktiven Jacken, funktioniert die Peak Neoshell nur solange die wasserdichte Imprägnierung (DWR) noch vorhanden ist. Diese wird nach meiner Erfahrung (wie übrigens auch bei allen Gor-Tex Jacken) nach ca. 2-3 Wochen ausgewaschen. Die Atmungsaktivität lässt nach und die Jacke saugt Regenwasser auf. Dies erkennt man an der Fleckenbildung.
Das bedeutet, wer gerne auf eine längere Wanderung gehen möchte, sollte sich unbedingt nach einer Alternative zur atmungsaktiven Regenjacke umschauen.
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