Der Bergslagsleden-eine Langstreckenwanderung in der schwedischen Region Örebro
280 km gut dokumentiert und aufgeteilt in 17 Etappen (Kloten-Stenkällegarden) Haben wir nicht gemacht! Es war uns zu brenzlig ab Etappe vier.
Hier schreiben wir über vier Etappen von Norden nach Süden im Hitzesommer 2018
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Ein Sommer in Schweden-fast ohne Mücken!-Der einzige Vorteil, den die lange Hitzeperiode mit sich brachte. |
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Für uns ging es in Kopparberg los: Im Tinghus ist die Turistinfo untergebracht, wo wir uns über Maßnahmen bezügl. der Waldbrandgefahr erkundigen. |
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Der Weg ist gut markiert.
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Wir wanderten vier Etappen von Kopparberg im Norden-bis Hammarby- weiter südlich. Die Etappe von Kloten nach Gillersklack ließen wir aus, da ersteres nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar war.
Wie kommt man hin?
Wie kommt man schnell wieder weg? -Und einige Impressionen vom Bergslagsleden.
Wir flogen nach Stockholm und fuhren vom Flughafen ab mit dem Bus 100 km weiter westlich nach Vasteras. Das ist eine größere Stadt, die an einer Bucht des Mälaren liegt.
Nach einer Nacht im Vasterasstadshotel fuhren wir mit der Regionalbahn nach Kopparberg.
Der schwedische ÖPNV ist nicht teuer und im Verhältnis zur DB zuverlässig und kundenfreundlich.
Die Hitze war eine große Herausforderung. Wir versuchten sie zu meistern, indem wir nur am sehr frühen Morgen wanderten, stellten aber bald fest, dass das keinen Spaß macht.
Schliesslich pausierten wir in dem kleinen idyllischen Städtchen Nora, das ohnehin ein Versorgungspunkt am Bergslagsleden ist. Nach zwei Tagen des Abwartens brachen Waldbrände in einem Waldgebiet aus, das noch vor uns lag. Spätestens jetzt war uns klar: Ab in die Hardangervidda nach Norwegen!-Hierzu gibt es natürlich auch einen Bericht. Nur so viel:
Von Nora aus ging es mit dem Linienbus nach Örebro, einer regionalen Hauptstadt, die sehr sehenswert ist. Von Örebro aus führte unsere Reise per Bus nach Oslo. Busverkehr ist in Schweden oft noch günstiger als die Bahn. Für zwei Personen zahlten wir umgerechnet 30 Euro.
Die Wanderung in Norwegen - durch die Hardangervidda-erforderte einige Vorbereitungen, da sich das Klima deutlich ändern sollte. Mithilfe des DNT in Oslo (Den Norske Turistföreningen)konnten wir uns binnen kürzester Zeit auf das Wandern im Hochplateau vorbereiten!-Lest dazu mehr unter Hardangervidda.
Wegebeschaffenheit
Der Bergslagsleden ist ein Langstreckenweg,der durch bewaldetes Mittelgebirge führt. Die offiziellen Etappen enden immer an einem natürlichen See. Dort kann man die Wanderer-Schutzhütten nutzen, die immer mit Grillplatz und Toilettenhäuschen ausgestattet sind.Und vor allem: Man kann schwimmen! Schwimmen in sauberem Wasser, in einer schönen Landschaft, nach einem langen Wandertag.
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Ein Bilderbuchplatz! Mit ein paar kleinen Macken:Die Hütte wird als Müllplatz zweckentfremdet. |
Die Region Bergslagen ist ein gut besiedeltes Areal, sodass in der Nähe der meisten Seen Parkplätze oder/und Ortschaften liegen. Das bedeutete z.B. für die Schutzhütte auf dem obigen Foto, dass Anwohner den Brennholzunterstand als Müllabladeplatz nutzten. Ausserdem kann es natürlich sein, dass unerwartete Fahrzeuge auftauchen:
Am späten Abend waren wir von einem tiefen Motorradbrummen geweckt worden. Wieso ein Motorrad über einen schmalen Waldpfad fährt? Der Fahrer hielt neben der Hütte an, der Motor verstummte, ich musste niesen. Kurz darauf entfernte sich das Zweirad wieder.
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Forstplantagen wie diese sind sehr empfänglich für Brände. Ihre unnatürlichen Böden trocknen sehr schnell aus. |
Bergslagen wird forstwirtschaftlich sehr intensiv genutzt. Das hat zur Folge, dass man oft durch Forstplantagen wandert und konsequenter Weise: Durch völlig abgeholzte Gebiete. Bei 30 Grad im Schatten ist das eine Quälerei.
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Diese Schotterstraße ist kilometerlang Teil des Bergslagsleden. Sie ist auch Verbindungsstraße für Siedlungen im Wald. |
Forststrassen sind nicht selten. Kilometerlang auf grobem Schotter zu gehen, ist kein Wandern und in jedem Fall unangenehm, wenn man Barfußschuhe trägt.
Zur Sommersonnwendfeier werden Kreuze aufgestellt. In der Nähe dieses Platzes befand sich eine christliche Gemeinschaft. Diese christliche Siedlung bot auch Unterkünfte für Wanderer an.
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Der Campingplatz Uskavi. Gut erkennbar: Das weiße Gebetszelt. |
Auf dem Campingplatz von Uskavi gab es eine Kapelle und hier im Bild zu sehen: ein großes weißes Gebetszelt. Dort hielt sich an bestimmten Wochentagen ein Pfarrer zur Seelsorge auf. Die Seelsorgezeiten konnte man einem großen Schild entnehmen.
Der Campingplatz wird von drei Missionsgesellschaften betrieben, die hier auch ein Restaurant und einen Kiosk führen. Ausserdem gibt es einen Secondhand-Laden. Wenn man also christlich gesonnen ist, kommt man hier nicht zu kurz.
Für uns war es angenehm, dass das Missionieren in den Grenzen von Broschüren und Buchdeckeln blieb, in denen man im Kiosk schmökern konnte. Im Umkreis der Kapelle hätte sich der einzige Schattenplatz für ein Zelt gefunden. Dort war es allerdings nicht erlaubt zu campen. Alle anderen Camper wohnten in Wohnmobilen oder Hauszelten vor großen Autos.
Fazit Bergslagsleden-Teilstück:
Wir würden den Bergslagsleden nicht noch mal machen wollen-aus oben genannten Gründen: zu viele Forstplantagen mit all ihren bitteren Auswirkungen, zu viele Siedlungen und Parkplätze.Für uns endete der Bergslagsleden in Nora:Im idyllischen Städtchen Nora gibt es einen wunderschönen Badplats,
viele Mauersegler und einen Museumsbahnhof! In einem historischen Waggon
ist ein Wandererheim untergebracht.
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