Mittwoch, 5. September 2018

Wanderung: Mehrtageswanderung in der norwegischen Hardangervidda

Mehrtageswanderung in der norwegischen Hardangervidda

 

Sensationelle Ausblicke! Blick auf den Gipfel des Gaustatoppen.

 

 

 

 

 Was und wo ist die Hardangervidda?

Es handelt sich um die größte Hochebene Europas. Dieses Plateaufjell ist auch der größte Nationalpark Norwegens, der weitgehend geschützt von menschlichen Eingriffen sein soll.
Die durchschnittliche Höhe liegt bei 1400m NN, der höchste Berg beläuft sich auf 1700m NN.
Das Plateau erstreckt sich im Südosten über die Region Telemark, im Westen über Hordaland und im Norden über Fylke Buskerud.
Vor allen Dingen ist es eine weite Ebene mit flachen Seen und sanft ansteigendem Gebirge. Die Fauna ist eher karg, aber in Form von erstaunlich bunten Moosen und Flechten. Zudem gibt es im Monat August, unserem Wandermonat, die Moltebeeren, die schön aussehen und lecker schmecken!



Zu unserer Wanderzeit waren die Moltebeeren gerade reif.




Wege zwischen DNT-Hütten sind mit einem roten T markiert. (DNT: Den Norske Turistföreningen)


Wie man hin- und wieder wegkommt und wie man alle wichtigen Infos auf einen Schlag erhält

 

Der Gaustatoppen (1883m) liegt im Süden des Ortes Rijukan. Von dort aus ging es los.



 

Rjukan liegt in den südlichen Ausläufern der Hardangervidda. Der Ort befindet sich in einem tief eingeschnittenen Tal, in das von Oktober bis März kein Sonnenlicht mehr gelangen kann.

Eine Weitwanderung in Norwegen hatten wir nicht geplant. Wegen der Waldbrände, die auf unserem Wanderweg in Schweden ausgebrochen waren, hatten wir kurzfristig umdisponiert:

Von Örebro aus waren wir samstags mit dem Bus nach Oslo gekommen. In der Nähe des Hauptbahnhofs gibt es ein Büro des norwegischen Touristenvereins, DNT. Dort erhielten wir alle notwendigen Karten, sonstige Infos wie Rückfahrgelegenheiten und wurden Mitglieder des DNT.

Dieser betreibt auf dem Hochplateau Wanderhütten, die man als Mitglied vergünstigt nutzen kann. Als Mitglied des DNT erhält man auch einen Schlüssel für die teilbewirtschafteten Hütten.Diese bieten neben Betten, Aufenthaltsraum und Plumpsklo auch eine Küche mit bestücktem Vorratsraum. Dort kann man  verschiedene Konserven und andere langlebige Lebensmittel entnehmen-Die Bezahlung geschieht auf Vertrauensbasis: Man füllt Formulare aus, in denen man die Mitgliedsnummer, die Anzahl der Übernachtungen und die Produkte samt ihren Preisen auflistet. Das Formular wird in eine gesicherte Box eingeworfen und vom DNT irgendwann abgeholt.
Dann gibt es auch noch bewirtschaftete Hütten, die dem Charakter eines Hotels nahekommen: Duschen und Toiletten sind manchmal sogar auf dem Flur. Und vor allem: es gibt eine ganztägig geöffnete Bar oder ein Kiosk und am Abend ein schmackhaftes Drei-Gänge-Menü! Ausserdem gibt es immer sehr bequeme Wohnzimmer. Die DNT-Mitgliedschaft lohnt sich also. Entlang dieser Hütten kann man sich wunderschöne Touren zusammenstellen. Als Camper kann man einzelne Dienstleistungen kaufen, wie z.B. duschen und Essen.

Auch die nötige Ausstattung wie Sonnenbrillen, Hüttenschlafsäcke und warme Kleidung erhielten wir im DNT-Laden. 
Von Oslo aus ging es mit dem Bus weiter nach Rjukan. Von dort fuhren wir mit der Seilbahn auf die Hardangervidda- und los ging`s!



Wir entfernen uns immer weiter von Rjukan und seinem tief eingeschnittenen Fjelltal. Die Vegetation ist noch saftig grün.Das Wetter ist blendend!


Nach einem Tag unterm Regenponcho freut man sich auf eine Wanderhütte! Das Wtter war am zweiten Tag gewaltig umgeschlagen.

 

Kalhovd ist eine große bewirtschaftete Hütte.Da man sie mit dem Auto erreichen kann, ist sie immer rappellvoll.

Eindrücke auf der Tour

Norweger sammelten die Moltebeeren unterwegs und verarbeiteten sie in den Hütten zu Mus , das sie zusammen mit Pfannkuchen aßen-ein leckeres Gericht!

Rentiere finden sich in jeder Form-tatsächlich lebt hier eine der letzten wilden Rentierherden Europas.

Schmale und breitere Flüsse waren gut zu überqueren, da sie wenig Wasser führten,



Wanderer mit Hunden werden in separaten Hütten einquartiert. Hier sieht man die Hütte für Hundewanderer, in der auch die Toiletten untergebracht sind.Wer kein Bett mehr bekommt, muss zelten.


Diese wild verstreuten Felsbrocken haben etwas Lebendiges. Man glaubt, sie beobachten einen.

Wasser- in jeder Form und überall!

Im vergangenen Mai wurde eine Rentierherde von 300 Tieren an dieser Stelle vom Blitz erschlagen. Diese Kadaver lagen an unserem Weg. Bei der großen Hitze stank es auch nicht schlecht.

Eine Rentierherde am frühen Morgen in einem Tal. Dort versammelten sich Tiere, die von den Höhen aller Himmelsrichtungen kamen.

Diese Tiere waren gerade auf dem Weg ins Tal..

Die Wanderhütte Mogen war luxuriös ausgestattet: Es gab Keramik-Toiletten mit Spülung auf dem Flur. Die Duschen waren wegen Wassermangels gesperrt. Das 3-Gang-Abendessen wurde vom Koch persönlich detailliert erläutert, unsere Tischnachbarn übersetzten für uns ins Englische.

Von der Hütte Lagaros aus, ging es in allen Richtungen zu DNT-Hütten.

Der Hardangerjokulen-Gletscher ragt vor uns auf.

Wasser, wohin das Auge schaut. Norweger angelten auf ihren Wanderungen und bereiteten den Fisch am Abend in der Hütte  zu: So kam es, dass wir zu norwegischem Sushi eingeladen waren.

Diese unvergessliche Wandertour beschlossen wir in Oslo, das wir bei schönstem Wetter genießen konnten.



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